Montag, 15. November 2010

Carlo Cracco ruft zum Sterne-Dinner

Ganz spontan haben wir beschlossen, nach Mailand zu fliegen. Samstag hin und Sonntag zurück...
 

Dort gibt es so einige kulinarische Schätze, die entdeckt werden wollen und müssen.

Triple-M hat für uns das beste Restaurant der Stadt herausgesucht, das Ristorante Cracco, geehrt mit zwei Michelin-Sternen und geführt von  

Carlo Cracco.


Eines von nur vier 2-Sternerestaurants in ganz Italien und zu finden unter den 50 besten Restaurants der Welt.

1981 begann Carlo Cracco seine kulinarische Laufbahn in Vicenca und vertiefte sein Wissen bereits einige Jahre später in der Küche Gualtiero Marchesis, welcher als einer der "Erfinder" der modernen italienischen Küche angesehen wird. Eine weitere bemerkenswerte Station in Craccos Laufbahn war seine Arbeit mit Alain Ducasse in dessen Restaurant Louis XV in Monte Carlo, bevor er auch in Paris, Florenz und im Piemont kochte, um dann im Jahre 2001 das Restaurant Cracco-Peck in Mailand zusammen mit der Peck-Familie zu führen, bis er es 2007 schließlich alleine übernahm.

Besagte Peck-Familie (die Gebrüder Stoppani) führen in der benachbarten Via Spadari ihr Delikatessengeschäft, doch davon werden wir Euch separat berichten, weil wir kurz davor dieses Geschäft entdeckten und dachten "oh mein Gott, was für ein phantastischer Laden".

Nun geht es aber erst einmal auf, nämlich zu Carlo Cracco:


Der kleine, unscheinbare, aber sehr edle Eingang lässt nicht vermuten, dass im Inneren dieses Gebäudes die besten Speisen und Getränke italiens serviert werden.



Nach dem Betreten des Eingangsbereiches wurden wir freundlich empfangen und für uns der Aufzug ins Zwischengeschoss auf die Ebene -1 gefahren, sodass wir dort unsere Garderobe ablegen konnten.

Anschließend ging es weiter auf die Ebene -2. Wie schon zuvor, wurde für uns nur der Richtungsknopf gedrückt - der Empfangschef lief derweil die Treppe hinunter, um uns unten zu empfangen.

Wir wurden zu unserem Tisch geleitet und nahmen Platz. Als Misstery ihre Tasche abstellen wollte, stand dort schon eine kleine Bank dafür parat, damit sie nicht auf dem Boden abgelegt werden musste...

Wie bekamen die Karte. Wie es sich gehört, für den Mann mit Preisen und für die Frau nur mit dem Wesentlichen.

Es gab auch eine Spezialität an diesem Tage; ein Trüffelmenü. Dazu zeigte man uns eine riesige Holzschatulle mit weissen Trüffeln, deren Duft wir mit nach Hause genommen haben.

Wir haben uns für ein 12-Gangmenü entschieden, das die experimentelle Küche von Carlo Cracco wiedergab.

Kurz darauf erhielten wir ein kleines Kästchen, das die auch auf dem Titel von Craccos Buch zu findende Gemüsezusammenstellung enthielt. Liebevoll getrocknetes, hauchdünnes, Gemüse als Amuse.


Angefangen mit einem Aperitiv und in weiterem Verlauf von Weiß- und Rotwein begleitet, haben wir mit dem unglaublich zuvorkommenden und freundlichen Service (teilweise sogar deutschsprachig) unseren Abend über 4 Stunden lang genossen. Die einzelnen Kompositionen sind hier kaum wiederzugeben. Seht Euch die Karte selbst an. So etwas haben wir bisher noch nicht gesehen, geschweige denn gegessen.

Unser Menü:


Übersetzung:
            
Und jetzt kommt das unfassbare:

Nachdem Carlo Cracco davon erfuhr, dass wir extra für dieses Dinner nach Mailand geflogen sind, durften wir in die heiligen Hallen der Kochkunst, um sich kurz mit ihm und seinem 15-köpfigen Küchenteam zu unterhalten.

Der sehr sympathische Carlo schenkte uns sein Kochbuch mit einer persönlichen Widmung.



Die heiligen Kochhallen





Das Kochbuch

Die persönliche Widmung (in rot haben wir unsere Namen überdeckt)







Danke lieber Carlo und auch vielen Dank an Dein gesamtes Team für diesen unvergesslichen Abend! Es wird nicht unser letzter gewesen sein. Wir wünschen Dir auf  Deinem weiteren Weg viel Erfolg und den III. Stern im Guide Michelin!

(leider, und das ist wirklich total schade, haben wir uns beide aus dem Bild weggeschnitten, die Geheimen müssen ja geheim bleiben... :) )













In einem Interview sagte Carlo Cracco einmal:

"Ich versuchte, die Personen so gut wie möglich zu verstehen, was in ihnen vorging, was sie erhofften. Ich fragte mich, was wollen diese Leute? Was bewegt sie? Eigentlich ist es genau das, was ich immer tue, wenn ein Gast mein Restaurant betritt. Ich versuche, seine Psychologie und seine Stimmung zu verstehen, um ihm das Menü und das Erlebnis zu bieten, nach dem ihm in genau diesem Augenblick zumute ist. Kochen ist vor allem Kommunikation, denn es ist der Zauber des stattfindenden Austausches, der Menschen vereint und sie mit dem äußerst feinen und magischen Faden Essen verbindet."



Und das ist Dir, lieber Carlo, mit Deinem tollen Team mehr als gelungen, unglaublich! Vielen Dank!

Misstery und MMM 


Wer noch etwas von dem Meister sehen möchte:










1 Kommentar:

  1. Hallo Misstery und Triple-M,

    also ich muss sagen eine sehr,sehr schöne Seite. Habt ihr sehr schön und schmackhaft rüber gebracht. Und Hut ab, mal eben für ein Essen nach Mailand zu fliegen, tolle spontan Aktion !!

    Es grüßt die liebe A aus D !!!

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