Aufmerksame Leser haben schon bemerkt, dass wir in Mailand einen wichtigen Termin bei Carlo Cracco hatten. Da das Wochenende nicht nur aus unserem Dinner bestand, möchten wir Euch natürlich nicht vorenthalten, wo der Mailänder abseits der üblichen Touristenpfade die besten Pizza-, Pasta- und Pesce-Gerichte genießt. Sofern das nach knapp 1,5 Tagen überhaupt nur in Ansätzen darstellbar ist, denn im Gegensatz zu den uns bekannten hiesigen Angeboten erschien uns Mailand nahezu wie ein kulinarisches Paradies.
Es ging sehr früh los...etwas zu früh...aber man wird mit einem wunderschönen Sonnenaufgang über den Wolken belohnt
Wir verlassen das Wolkenmeer in Deutschland...
Ein cooler Blick über die schweizer Alpen kurz vor der Landung in Malpensa |
...um bei schönstem Novemberwetter zu landen
Malpensa ist schon etwas nervig, wenn man mit dem Shuttelbus fahren muss. Es dauerte ungefähr 1,5 Stunden bis in die Innenstadt.
Die Innenstadt hat durch ihre erhaltene Ursprünglichkeit noch Charme, man fühlt sich hier wirklich wohl.
Eine alte Straßenbahn
und noch eine etwas ältere...
worauf es erstmal einen Café Latte gab (sehr genial!)
Aber am besten hat uns die U-Bahn in aliengrün gefallen
Die Stadt ist unglaublich groß! Nicht wahr, Misstery? Übrigens ist links da, wo der Daumen rechts ist und vorne immer da, wo das Männchen im Zug sitzt, das mit dem Lenkrad natürlich :) Zum Glück hat Misstery ja den Vertikalglobus abfotografiert und wir konnten somit unseren Spaziergang durch die große Stadt fortführen... Misstery empfiehlt dem übermütigen MMM in solchen Fällen übrigens, sich ganz entspannt die Vertikalglobus-Unterschrift durchzulesen und brav zu befolgen. Achtung, Bus kommt...
Und wenn der mit dem Lenkrad mal Pause macht oder Feierabend hat, dann... richtig, dann geht er essen. Das haben wir natürlich auch gemacht - allerdings lag es uns am Herzen, dies abseits der üblichen Touristenangebote zu tun, um auch auf den Tellern ein bisschen "echtes" Milano genießen zu können.
Da Frühstücken etwas für Anfänger ist (und maximal aus Prosecco, kalter Pizza und einer gepflegten Zigarrette auf dem Balkon besteht - doch dazu später mehr), haben wir die nächstgelegene Osteria angesteuert.
Die Osteria
Die Osteria
Wie Ihr seht, ist dies eine einfache und gute, also eine einfach gute Wahl gewesen.
Blick in den Gastraum |
Blick zur Küche |
Am Tisch wurden wir bereits von Essig, Öl und Salz begrüßt, wobei die beiden letzeren später herrlich mit dem zu den Muscheln gereichten Ciabatta harmonierten.
Muscheln? Ja, hier sind sie. Sautierte Vongole Verace, eine große Schale nur für uns zwei. Dazu ein bisschen Zitrone, besagtes Ciabatta und die Welt war wieder einmal für ein paar genussreiche Minuten in Ordnung.
Herrlich, oder?
Danach gab es dann, wie sollte es in Italien auch anders sein, Pizza. Für MMM eine mit Gorgonzola und Rucola, für Misstery eine mit Sardellen, Paprika, Cotechino und kernlosen schwarzen Oliven:
Das ist mal ein schöner Teig, oder? Und lecker obendrein.
Nirgendwoanders haben wir so einen perfekten Pizzateig gegessen, auch die zugegebenermaßen gute Pizza in New York, geschweige denn die Deutschland kommt an eine original italienische Pizza heran.
Da wir uns natürlich auch immer besonders für das dem Essen vorangehende Handwerk und die Küche interessieren, haben wir Euch auch davon ein paar Bilder mitgebracht.
vom Teigling zur Calzone |
der Pizzaofen |
Wie der Zufall - oder die Alienzentrale - es so will, haben wir vor unserem Dinner bei Carlo Cracco in einer Nebenstaße, der Via Spandari, das kulinarische Paradies Peck entdeckt.
Einige Jahre führte Carlo Cracco sein Restaurant zusammen mit ebendieser Familie Peck, bis er es 2007 alleine übernahm. Vermutlich noch heute bezieht er die erstklassigen Produkte für seine ebensolchen Kreationen daher.
1883 begann der aus Prag stammende Francesco Peck (bzw. damals noch Frantisek) damit, in Mailand "Wurstwaren und geräuchertes Fleisch deutscher Art" zu verkaufen, man wurde Lieferant des Hofes, das kulinarische Sortiment wurde nach und nach ausgebaut.
Heute gibt es in dem Gourmettempel, mittlerweile von den Gebrüdern Stoppani geführt und auch als Onlineshop verfügbar, nahezu alles, was das kochverrückte Herz begehrt, doch schaut selbst, die Bilder sprechen für sich:
Unglaublich, oder? Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt, insgesamt erwarten den Kunden dort auf drei Stockwerke verteilte 3.300 m² (!) voller kulinarischer Schätze incl. einem eigenen Weinkeller.
Egal, ob man selbstgemachte Pasta, Gewürz- kreationen, Saucen, Fleisch, Geflügel, eine wunderbare Käseauswahl, Schinken- und Wurstprodukte, Trüffel, Gemüse oder selbstgekochte "Fertiggerichte" mitnehmen möchte, alles ist dort in wunderbarer Qualität zu finden.
Peck, wir kommen wieder. Mit großen, anfangs leeren Koffern.
Doch selbst wir müssen uns mal von einem derart breitgefächerten kulinarischen Angebot, zumal im Anschluss daran noch das Dinner bei Carlo Cracco folgte, erholen, sodass das Frühstück auf dem Balkon des Hotels entsprechend minimalistisch ausfiel.
Immerhin ein stilvolles Proseccofrühstück... (wir essen lieber warm und trinken kalt).
Wenn man lang genug schläft, ist ohnehin wieder Mittagszeit und der kulinarische Wahnsinn nimmt seinen Lauf und setzt sich fort.
Unseren zweiten und leider vorerst letzten Tag in Mailand haben wir ziemlich entspannt verbracht. Zum Abschluss genossen wir in der Nähe des Hauptbahnhofs jeweils eine Portion sehr leckerer Pasta. Für MMM gab es Spaghetti Bolognese, für Misstery Spaghetti Aglio, Olio e Peperonici.
Auch die Pasta war unvergleichlich und genial.
Unvergleichlich ist auch die Straßenbemalung in Mailand.
Was dieses Zeichen nun genau zu bedeuten hat....
Was dieses Zeichen nun genau zu bedeuten hat....
daran rätseln wir noch heute.
Der Tag ging am Flughafen zu Ende und selbst dort mussten wir Entdeckungen machen, bzw. wieder mal essen...
Leider gibt es in Deutschland den Matrimonio nicht.
Einmal Matrimonio mit Parmigiano Reggiano...
...und einmal der Matrimonio mit Pecorino.
Wir können Euch sagen, es gibt nichts besseres von Mc Donald´s!
Übergepäck wegen unseres Übergewichts nach geschätzter Zunahme von mindestens 10 Kilo an einem Wochenende mussten wir zum Glück nicht bezahlen.
Dieses Mal nicht ;)
A presto, Milano!
MMM und Misstery
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